
Adieu, Sommerpause!

Adieu, Sommerpause! Ab nächster Woche starten meine Yogakurse und ich darf endlich wieder zweimal die Woche abends ins Yogastudio radeln. Klingt romantisch und ist es auch. Warum?
Weil ich vor 4 Jahren die jährliche Yoga-Sommerpause eingeführt habe. Ich spiele Schulferien, jeden Sommer. Ich arbeite (fast) nix, halte nur eine Handvoll Wochenendworkshops und beantworte ein paar Emails. Ich raste mich aus, ich versuche, Distanz zur Routine zu bekommen und mir Neues auszudenken. Ich warte, bis ich wieder gern arbeite. Das kann ich aufgrund meiner selbständigen Arbeit schließlich tun, meine Diskussionspartner sind hierbei lediglich Mister Existenzangst und Fräulein Darfmandas?!, die immer so pikiert die Lippen kräuselt.
Bzgl. Existenzangst: Auch wenn uns ständig vorgebetet wird, tagein, tagaus profitabel und fleißig sein zu müssen, Einkommen so etwas wie Schmerzensgeld für's Arbeiten sei... Aus meiner Erfahrung heraus muss ich sagen: Das ist schlichtweg Nonsens. Ich kippe zwar ständig in dieses Fahrwasser hinein und versuche, mich zu mehr Produktivität anzutreiben (Der Blogtext war lustig! Der nächste wird LUSTIGER! Der Workshop war erfolgreich, warum tüftle ich nicht sieben Neue aus?), erfahrungsgemäß geht mir dabei aber zügig der Saft aus.
Was wirklich funktioniert - uns ihr dürft mich jetzt dann gern ein esoterisch angehauchtes Pflänzchen heißen: Wenn ich meiner Begeisterung nachgehe. Ja, ich muss Miete, Essen, Kinderkleidung, Öffitickets, Windeln bezahlen. Doch jenseits von Existenzängsten und Profitdenken: Was zum Geier mach ich GERN? Was würde mich grad freuen? Welches meiner Standbeine möchte gern aktiviert werden? Es ist ja so, dass ich sowohl Yoga, als auch Schreiben unterrichte und dann male ich so nebenbei ja auch. Und es ist so, dass niemals alle drei Standbeine parallel florieren, weil das ja Fokus braucht. Mindestens eines der Standbeine mimt verstauchten Knöchel, bevor sie wieder switchen. Es macht mich zuweilen wahnsinnig, zuzusehen, wie der Yogakurs plötzlich wieder schlechter besucht ist (selbstverständlich liegt es daran, dass mich keiner mehr mag und jetzt alles im Arsch ist). Einen Sommer lang platzt das Frei Geschrieben-Seminar aus allen Nähten, während es im nächsten Sommer vor sich hintümpelt. Dafür hab ich diesen Sommer ein großartiges Yoga-Sommerseminar gehalten und eine Atelier-Vernissage vorbereitet. Es geht wellenförmig dahin und dabei sind die Zügel nicht in meiner Hand. Wenn ich mitgehe, mich reinfallen lasse, läuft es.
Ich habe mich ausgerastet, jetzt will ich loslegen. Kindergarten und Krippe gehen demnächst los, ich kann es kaum erwarten, wieder produktiv zu sein!
Wie ist das bei euch so?