Jack the Ripper was here | Eva Karel | Brutstätte für Yoga, Text & Bild

Blog

Jack the Ripper was here

24. Februar 2014
Jack the Ripper was here

Gut, gut, gut, so mag ich das! Als ich heute morgen die Augen öffne, rüttelt kein zorniger Giftzwerg an mir, nein! Das strahlende Babygesicht ist zwei Zentimeter von meinem Gesicht entfernt, strahlt mir ein glückliches "HAWO!!!" entgegen und sabbert mir bedächtig ins Auge. Die Zahnungsbeschwerden scheinen sich über Nacht davongeschlichen zu haben, meine Dankbarkeit ist nicht endenwollend.

Man will sich ja nicht beklagen, will ja nicht herummimoserln, aber. Der kleine Sohn war backenzahnproduktionsbedingt für eine geschlagene Woche zu einer 86 cm großen Version Jack the Rippers mutiert. Mit hängenden Schultern schlurfte er böse dreinschauend durch die Wohnung, stets auf der Suche nach potenziellen Kettensägenmassakern. Natürlich gings ihm mies, natürlich tat er mir sehr leid. Doch da gab es eben auch noch den kränkelnden großen Bruder, den die Scheißlaune des Kleinen zu ebenbürtiger Scheißlaune anstiftete, was mich zu ebenbürtiger... eh schon wissen. Und wenn sich Konversationen zwischen den Brüdern dann stundenlang folgendermaßen anhören:

"Du Plöder, Plöder, Plöder!!"

"Nein!"

"Plöder!"

"Wääh!"

"Ich petz dich, Plöder. MAMAA? Der XY ist plöd!"

Begleitet von ausdauerndem Gezänk, dann muss ich sagen, meine Nerven baumelten mir nach sechs Tagen zart marod vom Kadaver.

Aber heute: Große Wonne. Blauer Himmel, herzallerliebste Kinder, ein kinderfreier Tag obendrein, ich zuck gleich aus vor Begeisterung!!