der Wappler. | Eva Karel | Brutstätte für Yoga, Text & Bild

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der Wappler.

04. Juli 2014
der Wappler.

'Morden!' gähnt das kleine Söhnchen zufrieden schmatzend in Richtung Bruder. 'Moor-deen!', insistiert er mit Schlumpfstimme, doch der wuschelköpfige Bruder rührt kein Aug und wird folgerichtig in ebenjenes per ausgestrecktem Zeigefinger gepiekst. 'Morden?' 'Guten Morgen, Satzi.' Flugs hat sich der Kleine auch schon auf des Großen Bauch installiert, hüpft auf und ab, kräht dabei ein fröhlich Liedchen: 'Hoppa heita, hoppa heita, pumps!!" und spendet sich dann selbst Applaus. Er landet per Bauchfleck auf seinem Bruder, sie schmusen sich kurz ordentlich her und treten sich dann per Gaudi gegenseitig aus dem Bett. Ich bin zwar müde, aber mein Herz ist ja bitte kein Fleischlaberl und ich gehe quasi über.

Sprechen lernen ist super. Er ist stolz wie ein Hutschpferd und mich stichts ständig im Brustkorb, während ich ihn so beobachte, wie er tüftelt und wissen will und sich wundert und freut. (Wenn es mir nicht gerade die Sicherungen fetzt, weil 'nein' für ihn keine akzeptable Antwort darstellt.) 'DAS?!?' fragt er, während er durch die Wohnung flitzt. Ich bete brav herunter, wo immer der kleine Zeigefinger hinzeigt. Tisch. Tis! Katze. At-sse! Tofu. Ofufu! Er klopft sich begeistert auf die Schenkel. 'DAS?!?' Klo. O! Schildkröte. Töte! Du bist ein Papagei. Bababai!!! Du! ein Papagei bist du! Bababai!!!! johlt es retour. Ich probiere Ottos Trick: Hallo Echo? Eho!!

'Warum sagt der (hier Name des kleinen Bruders einfügen) 'Wappler' zu mir?' erkundigt sich stirnrunzelnd das vierjährige Früchtchen meines Leibes und ich bleibe aufgrund eines mir in der Sekunde ins Gebein fahrenden Lachkrampfes leider eine pädagogisch wertvolle Erklärung schuldig. Fragt mich nicht, wie er drauf kommt. Aber ganz ehrlich, die Begrüßung 'Morden, Wappler!' finde ich schon sehr zu befürworten... Kann so bleiben, is mir recht.