
die kaputte Schulter, die Clownsnasen und die Furzkanone

Ich habe eine Minions-Furzkanone erstanden - wahrlich eine der besten Kaufentscheidungen meines Lebens, Freunde und Freundinnen der Blasmusik. Sie kommt in zahllosen Situationen zum Einsatz und reißt sämtliche Anwesenden unvermittelt zu gackerndem Gebrüll hin. Hier eine kleine Auswahl:
Die Söhnchen wecken mich Sonntag morgens zärtlich damit.
Sohn 1 feuert in die Gegensprechanlage, wenn es an der Tür klingelt. Die Söhnchen öffnen mit scheinheilig-ernster Miene die Tür, der Paketbote wackelt irritiert mit der Nase, die Söhnchen krepieren halberts vor Lachen.
Die Furzkanone wird aktiv in die Regeln des Mensch-ärgere-dich-nicht aufgenommen. Sie ist beispielsweise stets zu betätigen, wenn ein Männchen geschmissen wird oder anderweitiger Unmut aufflackern sollte. Da sie verschiedene lautmalerische Gustostückerl in petto hat, erfreut sie zudem mit Überraschungseffekten.
Sie wird während des Geburtstages des eigenen Bruders von 7 Familienmitgliedern heimlich unterm Tisch weitergegeben und immer dann gezündet, wenn sie scheinbar vergessen wurde.
Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen, wir freuen uns aber über weitere Vorschläge eurerseits.
Wenn der eigene ältere Bruder Geburtstag hat und es dank Kanone eh bereits sehr lustig zugeht, fällt einem irgendwann ein, dass man gemeinsam einige Hader-CDs kaputtgehört hat (Hader privat und Hader im Keller), bevor man den Film Muttertag erblickte, den man sodann 25x Seite an Seite konsumierte, bis man sämtliche Darbietungen synchron mitsprechen und in sämtliche Bereiche des Familienalltags einflechten konnte. Und interessant: 20 Jahre später schafft man es, sich dann fast ausschließlich mit Hader- bzw. Muttertagssprüchen zu befeuern, das ist, als würden uralte Gehirnwindungen reanimiert. Ständig wird die nächste Wuchtel nachgelegt, irgendwann ist man heiser und just in dem Moment gibt die jüngere Schwester diese Anekdote vom Kleinkind zum Besten, das seine Mutter informiert, ihm täten die Nüsse weh, woraufhin die Mutter ruft: "Mandeln! Das heißt MANDELN!"
Hernach kriecht man zufrieden auf die Couch, reibt sich das Tiramisu-gefüllte Bäuchlein und freut sich, Teil dieser lustigen Bagage zu sein.
Ich bin überhaupt eine Freundin davon, möglichst viel Humor walten zu lassen. Jetzt nicht die aufgesetzte Sorte, aber so ein gesunder Schalk? Her damit. Unlängst hab ich einen Sack Clownsnasen erstanden und ihn meinen Yogaschülern zur Verfügung gestellt. Wer wollte, durfte sich eine Nase schnappen und während der Yogastunde aufsetzen - immerhin soll die Yoga-Gschicht ja doch bitte kein Egotrip sein, sondern idealerweise ein bissl die Rüstung aufweichen. Das meine ich nicht nur im Hinblick auf's Platzschaffen im Körper, sondern auch hinsichtlich eingefahrener Verhaltensmuster. Manchmal ist so ein Kopfstand auch hilfreich dafür, die Dinge tatsächlich aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Obwohl: Kopfstand kann ich mir für die nächsten Wochen ja aufmalen. Ich war nämlich so schlau, mit dem großen Söhnchen der Bim nachzugaloppieren, wobei ich über meinen Roller gestolpert bin, zum Sturzflug angesetzt habe und fluminant am Elterleinplatz auf die Pappn, Moment, stimmt nicht: auf die linke Schulter geknallt bin. Der Bub hat mich ins AKH begleitet, mir den Rucksack getragen, mir ausdauernd das Kopferl gestreichelt und trotz mehrfacher Angebote aufs Widerborstigste abgelehnt, sich abholen zu lassen. "Ich lass dich SICHER nicht allein, Mama." - Hab ich jedes Mal gleich wieder plärren müssen - Schock, Rührung, Aua - alles.
Ich hab mir also den Oberarm angeknackst und trag den Arm jetzt einige Wochen in einer Schlinge. Aber es ist eigentlich gar nicht unlustig! Ich hab die Kinder gleich gepflanzt und auf ihr Angebot, mir zu helfen, wo sie können, gleich mal "FEERTIG" aus der Toilette gebrüllt. Sie sind sehr betreten erschienen und wurden - nona - mittels der Furzkanone empfangen.