
Die Welt braucht schirche Notizbücher.
Und es begab sich, dass meine höchsteigene Verlegerin beschloss, ein Gewinnspiel zu starten, auf dass unter sämtlichen Abonnent*innen des prachtvollen Schreibraum-Magazins mehrere überaus hübsche Notizbüchlein verlost würden. So kam es, dass just meine Graziösität als Empfängerin eines dieser Büchlein gezogen wurde, was mir nichts als Gejaule entlockte, das selbst der taubsten Hernalser Pensionistin das Blut in den Adern gefrieren hätte lassen bzw. ließ.
Es verhält sich nämlich so, dass ich ausschließlich in schirchen Notizbüchern Notizen zu führen pflege und mir hübsche Heftchen ein überaus grober Dorn im Auge sind. Schirche Notizbücher an die Macht, danke der Nachfrage. Wo sonst sollten sämtliche Unausgegorenheiten landen, all der Größenwahn, die Selbstzweifel, die verfluchten To-Do-Listen und Gesprächsproben? Eben.
Schlaues Füchslein, das meine Verlegerin ist, hat sie mir soeben kundgetan, hurtigst eine Reihe schircher Notizbüchlein zu fabrizieren, eventuell garniert mit goscherten Sprüchen aus meinem Ressort. Und was soll ich sagen: Bin ich entzückt - und zwar samt und sonders, heast. Mögen dieses Jahr für uns alle schirche Notizbüchlein unterm Weihnachtsbaum liegen, in die wir zügellos alles Unfertige hineinschmieren, auf dass wir aufgrund des Aktes des Hineinschmierens g'scheiter werden mögen und besser wissen, wer wir sein und was wir tun wollen.
Übrigens schreib ich grad einen Artikel fürs neue Schreibräume-Magazin. Der wird genau so unlustig und spröde, wie ihr es von mir gewöhnt seid, da könnt ihr ganz unbesorgt sein.