Laufen statt saufen | Eva Karel | Brutstätte für Yoga, Text & Bild

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Laufen statt saufen

20. Oktober 2023
Laufen statt saufen
Meine Herbstblues-Devise lautet "laufen statt saufen", weswegen ich aktuell überaus häufig am Schafberg anzutreffen bin.
 
Unlängst bin ich bei einem Interview gefragt worden, ob ich jetzt mit mir im Reinen sei und ich habe fast vor Lachen meinen Kaffee ausgeschnäuzt.
 
Gestern fristeten vier stinkende Socken am Wohnzimmerboden ihr trauriges Dasein und es könnte sein, dass ich - nach weiteren Vorfällen, die in Kürze zu besprechen sein werden - eine klitzekleine Brülltirade vom Stapel gelassen hab, nämlich nachdem der eine Sohn dem anderen lustigerweise ins Wadl zu beißen beschlossen hatte - köstlich - der Bruder sich deshalb zum beherzten Griff in die Haare des Gegenübers entschloss und sie sich dann fast gegenseitig die hübschen Visagen poliert hätten, HÄTTE ich ebenjene Brülltirade nicht vom Stapel gelassen.
Eventuell hat sich dann der Kater kurzerhand entschlossen, ins Lego zu schiffen, weil er mit der Atmosphäre nicht eins war und ich könnte vielleicht den zarten Verdacht gehegt haben, nimmer ganz Überwasser zu haben, was diese meine mir anvertrauten Pappenheimer betrifft.
Weißt du was, ich glaub, dieses vollumfänglich mit sich im Reinen sein ist völlig illusorisch. Aber ich fänd es super, es normal werden zu lassen, dass wir vom aufgescheuchten Herumhudeln (sympathisches Nervensystem, "negativer Stress") zurückfedern in einen gesunden Tonus, ein klares, gemütliches Dasein (parasympathische Nervensystem). Ich plädiere dafür, dass wir uns das wie schnäuzen oder Mund abwischen, duschen & Co angewöhnen.
 
Öha, ich hudl, also bring ich zuerst meine Atemzüge ein bissl auf gleich (z.B. bis 4 zählen beim Einatmen, bis 4 zählen beim Ausatmen) und dann verlänger ich vl sogar meine Ausatmungen ein bissl im Vergleich zur Einatmung (z.B. 4 ein, 6 aus). Wenn ich das mim Gehen kombinier, z.B. während ich Richtung U6 hatsch, kann ich das super im Alltag unterbringen und es dauert exakt 2 Minuten, bis mein Hirn vom Zermalm-Modus umschaltet und wieder bemerkt, dass ich da in einem Körper stecke, der kein lästiges Anhängsel an meinem Hirn ist, sondern ein Sensorium deluxe, dass es Bäume rundherum gibt und wie die Luft grad riecht.
 
Hier gibt's ein aktuelles Podcast-Interview mit mir: https://open.spotify.com/episode/3wxi4Pf7hFUapf5YjT78A6
 
und hier einen kleinen Fernsehbeitrag: https://www.w24.at/Sendungen-A-Z/wienerheldinnen/Alle-Folgen?video=29397